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Interview mit Florian Pult aus Mölln zur Kinderfreizeit 2020


Florian, du bist in der Gemeinde Mölln in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv, du bist Jungkolpinger und als solcher auch auf Bistumsebene verantwortlich, du engagierst dich als Firmkatechet, du führst jedes Jahr eine Kinderfreizeit durch…. Habe ich noch etwas vergessen?

Ich bin 28 Jahre alt, bin in Mölln geboren und aufgewachsen, engagiere mich hier und da in der Kinder- und Jugendarbeit auf Gemeinde-, Pfarrei- und Bistumsebene, und es heißt Kolpingjugend ?

Natürlich machst du das nicht alles allein. Du kümmerst dich auch noch darum, dass immer wieder neue Gruppenleiter für die Kinderfreizeit und andere Aktionen ausgebildet werden. Wie viele Gruppenleiter gibt es zurzeit und wie organisiert ihr euch? Wie haltet ihr Kontakt zueinander? Regelmäßige Kindergruppenstunden gibt es ja nicht.

Wie viele es genau sind, ist schwierig zu fassen, da die Jugendlichen und jungen Erwachsenen vielseitig eingebunden sind. Manche sind auswärts im Studium. Aber es sind ca. 10-15 Personen, die mich immer tatkräftig unterstützen. In diesem Jahr ist es schwierig – daher finden „Zusammenkünfte“ nur digital statt.


Wie sieht eine Kinderfreizeit normalerweise aus?

30 Kinder, 8 Gruppenleiter, ein Küchenteam und ein Busfahrer – 10 Tage weg von zu Hause und rein in die Natur.

In Corona-Zeiten eine Kinderfreizeit durchzuführen ist ja schon eine Herausforderung. Ich weiß, dass ihr euch viele Gedanken gemacht habt, ob das bekannte Format trotz aller Schwierigkeiten irgendwie doch laufen kann. Am Ende musste dann die Kinderfreizeit, so wie ihr sie sonst macht, leider ausfallen. Aber ihr habt euch etwas anderes einfallen lassen. Was war das?

Ja, leider hat auch uns die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. So mussten wir die Kinderfreizeit in diesem Jahr letztendlich absagen, da sie auf Grund der Hygienevorschriften unmöglich durchzuführen war. Alternativ haben wir uns dann entschieden, Tagesprogramme mit weniger als 15 Personen anzubieten. Jeden Tag aufs Neue die Natur und uns selbst entdecken! Natürlich haben wir uns viele Gedanken gemacht, was wir anbieten können und auch wollen. Am Ende haben wir ein vielfältiges Programm von Montag bis Freitag auf die Beine gestellt.


Was war deine / eure Motivation, trotz der schwierigen Umstände dieses Angebot für die Kinder zu machen?

Die Kinder waren seit ca. 3 Monaten nicht mehr in der Schule und hatten wenig Kontakte zu anderen Gleichaltrigen. Daher die Idee: “Wir müssen etwas anbieten, damit die Kinder mal aus dem Haus rauskommen.“ Kinder und Jugendliche leiden wie wir Erwachsenen unter der Pandemie mit dem Unterschied, dass viele Erwachsene nun wieder einigermaßen normal arbeiten. Bis zu den Sommerferien war noch kein „Regelbetrieb“ in den Schulen möglich…

Haben sich in diesem Jahr neue Kooperationen ergeben?

Die Informationen vom Kreisjugendring waren sehr wichtig! Es gab immer wieder Videokonferenzen zum Austausch und auch zu neuen Entwicklungen und Erlässen der Landesregierung. Hierbei habe ich auch von der Möglichkeit, unser Sommerprogramm durzuführen, erfahren. Also ja, ich habe den Kreisjugendring in dieser Zeit neu kennengelernt und freue mich sehr über diese Angebote.


Was waren eure Highlights in dieser Ferienwoche?

Das ist schwierig zu sagen… unser Programm erstreckte sich über eine Olympiade, eine Drei-Muskel-Tour, Fahrradtour mit SwinGolf, den Besuch im Hochseilgarten und letztendlich eine digitale Schnitzeljagd durch den Möllner Wildpark. Ich bin immer wieder überrascht, wie fit und motiviert unsere Kinder sind. Nach einer anstrengenden Fahrt mit dem Drachenboot am nächsten Tag noch 30km Fahrrad zu fahren und am darauffolgenden Tag noch die Tour durch den Hochseilgarten – Hut ab!

Was nimmst du für dich persönlich daraus mit?

Kinder- und Jugendarbeit in Corona-Zeiten ist schwierig, aber nicht unmöglich! Es müssen mehr Überlegungen im Vorfelde getroffen werden, aber auch die Gruppenleiter lernen so, mit unterschiedlichen Situationen umzugehen. So hat man die Möglichkeit die Veranstaltungen mal auf Herz und Nieren zu untersuchen und zu hinterfragen.


Wird es nächstes Jahr wieder eine „normale“ Kinderfreizeit geben?

Hoffentlich – Da zurzeit leider noch keiner weiß, wie lange uns „Corona“ noch in dieser Form begleiten wird, ist es schwierig neue Termine festzusetzen. Aber sobald es wieder möglich ist, eine Kinderfreizeit durchzuführen ohne uns und andere zu gefährden, werden wir es machen.

Florian, vielen Dank für dein tolles Engagement für die Kinder und Jugendlichen! Und ja, hoffentlich heißt es dann im nächsten Jahr wieder: Ab in die Kinderfreizeit – Es geht wieder los!

Die Fragen stellte Monika Tenambergen