Erste Überlegungen zu einer Umgestaltung der Kirche reichen bis ins Jahr 1997 zurück. Kurz nach der Einweihung des neuen Gemeindehauses (Johannes-Prassek-Haus) regte Pastor Hans Becher – inspiriert durch die Broschüre „In der Mitte der Versammlung“ des Deutschen Liturgischen Institutes – ein Nachdenken darüber an, wie auch in unserer Heilig Kreuz-Kirche der zentrale Ort der Eucharistiefeier – der Altar – mehr zum zentralen Ort der versammelten Gemeinde werden kann.
Bis der Umbau im Oktober 2008 beginnen konnte, sollten noch 10 Jahre vergehen. In dieser „Findungsphase“ wurde viel argumentiert, probiert und auch gestritten. Die Ellipsenform mit Altar und Ambo in den Brennpunkten galt architektonisch als ideale Lösung, wollte sich aber in unsere, im Stile einer Basilika gebauten Kirche so gar nicht einfügen. Die katholischen Kirchen in Westerland und Ahrensburg wurden besucht, um sich selber einen Eindruck vom neuen Raumgefühl zu verschaffen.
Erst später, als wir unsere Gottesdienste längst wieder in der umgestalteten Kirche feierten, sollte sich zeigen, wie wichtig die lange „Findungsphase“ für das Zusammenleben in der Gemeinde war. Aller Unmut, alle Bedenken, persönliche Betroffenheit und Getroffensein, hatten ihre Zeit darin gefunden. Nun konnten wir als Gemeinde – selbstbewusst und gestärkt – unsere Kirche als wirklich UNSERE Kirche erleben.
Für die Bauzeit vom 26. Oktober 2008 bis 4. April 2009 finden alle Gottesdienste im großen Saal des Gemeindehauses statt. Die Ratzeburger Gemeinde stellt hiefür eine dort vorhandene Truhenorgel als Dauerleihgabe zur Verfügung. Auch während der Bauphase wird die Gemeinde in das einbezogen, was mit ihrer Kirche passiert. Nach jeder Sonntagsmesse ist die Besichtigung der Baustelle möglich und ein Mitglied des Bauausschusses erläutert nicht nur den Fortschritt und die anstehenden Arbeiten, auch werden die anstehenden Entscheidungen, z.B. zur Wandfarbe oder den Leuchten immer an Mustern erläutert und dann von allen Anwesenden gemeinsam getroffen.
Auf einer Stellwand im Gemeindehaus und zum Mitnehmen erscheint jede Woche eine „BAU-Zeitung“, die im reißerischem Stil zusätzliche Information von der Baustelle auf einer DIN-A4 Seite zusammenfasst, dazu Fotos von der Baustelle und die Zeichnungen des Architekten.
Im Dezember 2008 erreichte uns dann durch Nestor Kuckhoff, Dompropst und Beauftragter für des Bonifatiuswerk im Erzbistum Hamburg, die frohe Botschaft, dass 25.000 Euro Zuschuss für die
Umgestaltung der Westwand mit dem alten Beichtstuhl und der Taufkapelle zu Beichtzimmer, einem Raum zur anonymen Beichte und einer Kerzenkammer gewährt werden.
Auch die Renovierung der Sakristei konnte bis zum Ende der Umbaumaßnahmen inklusive neuem mineralischem Anstrich, neu gestalteter Beleuchtung, warmem Wasser für das Waschbecken und einem neuen Einbauschrank durch Eigenleistungen und Spenden fertiggestellt werden.