Im Rahmen der Vermögens- und Immobilienreform (VIR) im Erzbistum Hamburg hat im April 2022 auch in der Pfarrei St. Ansverus eine Pfarreiliche Immobilien-Kommission (PIK) aus Mitgliedern des Kirchenvorstands und des Pfarrpastoralrats ihre Arbeit aufgenommen. Ziel war es, Optionen für ein Immobilienkonzept zu erarbeiten, die gleichermaßen pastoral sinnvoll/zukunftsweisend wie finanziell tragfähig/nachhaltig sind. Unter anderem folgende Leitlinien waren dabei maßgeblich:
- Alle sechs Gemeinden der Pfarrei sollen eine Perspektive erhalten – keine Gemeinde wird „abgewickelt“.
- Ausgangspunkt der Überlegungen ist der derzeitige und (soweit prognostizierbar) künftige Raumbedarf der Gemeinden, nicht der bauliche Status quo.
- Ökumenische Kooperationen sind in den Blick zu nehmen.
- Das Pastoralteam bemüht sich, im Rahmen seiner begrenzten personellen Möglichkeiten weiterhin für die Menschen in allen Gemeinden da zu sein – insbesondere an den Standorten, an denen die Einschnitte in den Immobilienbestand besonders gravierend sind.
Nach Abschluss der Arbeit der PIK (05.10.2023) und Bestätigung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit aller Optionen durch den KV (02.11.2023) fand eine geistliche Unterscheidung (09.12.2023) statt, bei der aus den unterschiedlichen Optionen jeweils eine ausgewählt wurde. Das Immobilienkonzept wurde sodann vom KV konkretisiert, einstimmig beschlossen (19.12.2023) und beim Erzbistum Hamburg zur Genehmigung eingereicht. Inzwischen hat Erzbischof Stefan Heße das Konzept genehmigt (15.05.2024).
Mit der Genehmigung des Immobilienkonzepts durch den Erzbischof beginnt die Umsetzungsphase der VIR in der Pfarrei St. Ansverus, die vom Kirchenvorstand gesteuert und verantwortet wird. Der aktuelle Stand der Umsetzung (06.12.2024) ist wie folgt:
Ahrensburg
- Das Flachdach des Gemeindehauses ist schadhaft: An etlichen Stellen dringt Wasser ein, teilweise hat bereits die Elektrik Schaden genommen. Die notwendige Dachsanierung wird aktuell geplant und soll 2025 realisiert werden.
Großhansdorf
- Am 7. Juli 2024 fand der letzte Gottesdienst in Heilig Geist Großhansdorf statt. Aktuell prüft der Kirchenvorstand Optionen für die Nachnutzung von Gebäuden, Inventar und Grundstück.
Bargteheide
- Eine Arbeitsgruppe hat seit Juni 2024 ein Konzept für eine Umgestaltung des Gemeindehauses erarbeitet. Ziel ist, dass im Gemeindehaus künftig sowohl Gottesdienste als auch gemeindliche Veranstaltungen möglich werden. Der Kirchenvorstand hat diesem Konzept am 20.11.2024 zugestimmt. Die Umsetzung ist für das erste Quartal 2025 geplant.
- Die Kirche St. Michael wird bis spätestens zu den Sommerferien 2025 geschlossen. Anschließend finden alle Gottesdienste im Gemeindehaus statt. Das ehemalige Pfarrhaus wird schon heute nicht mehr genutzt. Der Kirchenvorstand wird ab Sommer 2025 Optionen für die Nachnutzung von Gebäuden, Inventar und Grundstück prüfen.
Bad Oldesloe
- Für die Kirche St. Vicelin gilt aktuell ein Moratorium: Bis spätestens zum 30. Juni 2027 wird der Kirchenvorstand über den künftigen Status (= Primär- oder Sekundärimmobilie) entscheiden.
- Ein erstes Gespräch zwischen Vertretern des Kirchenvorstands und des Fördervereins der Gemeinde St. Vicelin Bad Oldesloe e.V. hat stattgefunden.
- Das ehemalige Pfarrhaus ist an das Kinder- und Jugendhaus St. Josef vermietet, hier ist eine Wohngruppe untergebracht.
Reinfeld
- Am 16. Juni 2024 fand der letzte Gottesdienst in St. Marien Reinfeld statt, am 28. September 2024 erfolgte die Profanierung der Kirche. Aktuell prüft der Kirchenvorstand Optionen für die Nachnutzung von Gebäude, Inventar und Grundstück.
Mölln
- Das ehemalige Pfarrhaus wird schon heute durch die Gemeinde nicht mehr genutzt. Es ist derzeit befristet vermietet – teils an die Stadt Mölln zur Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine, teils an die Hospizgruppe Ratzeburg, Mölln und Umgebung e.V. Aktuell prüft der Kirchenvorstand dauerhafte Optionen für die Nachnutzung von Gebäude und Grundstück.
Ratzeburg
- Bereits seit längerer Zeit sind im Pfarrhaus und im Gemeindehaus je eine Wohnung vermietet. Seit kurzem sind darüber hinaus auch der kleine Gemeindesaal und ein Büroraum an eine Ergotherapie-Praxis vermietet. Ziel ist eine Teilrefinanzierung der Instandhaltungskosten.
Trittau
- Der gesamte Gebäudekomplex, bestehend aus der Kirche St. Marien, dem Gemeindehaus und dem ehemaligen Pfarrhaus wird bis spätestens zu den Sommerferien 2025 geschlossen. Anschließend finden alle Gottesdienste und gemeindlichen Veranstaltungen andernorts in Trittau statt – eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Pastor Stefan Krinke führt diesbezüglich derzeit Gespräche. Der Kirchenvorstand wird ab Sommer 2025 Optionen für die Nachnutzung von Gebäude, Inventar und Grundstück prüfen.
Eine Übersicht über alle Primär- und Sekundärimmobilien der Pfarrei St. Ansverus lt. o.g. Konzept finden Sie hier. Presseanfragen sind bitte an Diakon Tobias Riedel zu richten.