Vicelin wurde um 1090 in Hameln an der Weser geboren. Schon in jungen Jahren war er Leiter der Domschule in Bremen. Vom hl. Norbert wurde er 1126 in Magdeburg zum Priester geweiht.
Im gleichen Jahr sandte ihn der Erzbischof von Bremen nach Ost-Holstein, um dort den heidnischen Wagriern den Glauben zu verkünden. In Alt-Lübeck hatte er keinen Erfolg.
Um eine feste Basis zu schaffen, gründete Vicelin zwei Klöster in Neumünster und Segeberg. Die Priester dieser Gemeinschaften widmeten sich neben dem gemeinsamen Gebet vor allem der Glaubensverkündigung und der Seelsorge in den umliegenden Orten. Diese Klöster wurden von den Slawen überfallen und verwüstet.
1149 wurde Vicelin zum Bischof von Oldenburg ( Holstein) geweiht. Wegen der Unruhen konnte er dort nicht bleiben und ließ sich eine schlichte Kirche aus Findlingen mit einem runden Wehrturm ( sog. „Vicelinkirche“) in Bosau am Plöner See bauen. Im neugegründeten Lübeck weihte er einen Altar.
1151 wird die Stadt Bad Oldesloe zum ersten Mal urkundlich erwähnt und zwar mit seiner ursprünglicher Namensform „Oldeslo“. Zwischen 1149 und 1154, gründet der Wendenapostel Vicelin auf dem heutigen Kirchberg die erste Kirche, dem heiligen Petrus geweiht, der dadurch Eingang in das Stadtwappen fand.
Nach einem Schlaganfall 1152 lag Vicelin gelähmt und stumm auf seinem Krankenlager und starb am 12. Dezember 1154 in Neumünster. Als das Kloster nach Bordesholm verlegt wurde, nahmen die Mönche seine sterblichen Überreste dorthin mit. Seit den Wirren der Reformation sind diese verschollen.