von Pfarrer Christoph Scieszka
Am Aschermittwoch hat die besondere Zeit im Kirchenjahr begonnen – eine Zeit des Nachdenkens und eine Zeit der Besinnlichkeit, die diese 40 Tage ausmacht.
Diese Symbolik begleitet das Christentum: 40 Jahre war das Volk Israel in der Wüste, hat Erfahrungen von Höhen und Tiefen gemacht. 40 Tage lang war Jesus in der Wüste, bevor sein Wirken begonnen hat. Jedes Jahr werden wir aufs Neue dazu eingeladen unser Leben zu reflektieren und von verschiedenen Seiten zu betrachten.
Sabrina Wilkenshof hat es treffend beschrieben, worauf es ankommt in dieser Zeit:
„Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub. Von der Erde bist du genommen und zur Erde kehrst du zurück. Ich stehe am Sarg und greife mit bloßen Händen in die Erde, die der Bestatter neben die Schale mit Weihwasser gestellt hat. Danach hebe ich die Hände zum Segen, sie sind noch voller Erde. Gesegnet sei das Leben, das Du gelebt hast. Gesegnet seien Deine Tränen, gesegnet sei Dein Lachen. Dein Leben hier auf der Erde zu Ende – aber siehe, eine neue Erde und ein neuer Himmel werden kommen. Das Alte vergeht, das Neue steht bereit. Dafür steht auch die Asche am Aschermittwoch. In katholischen Gottesdiensten zeichnet der Priester den Menschen ein Aschekreuz auf die Stirn. Und es steht weniger für Schuld, für Fehler, für Reue. Es steht für das Ende eines Lebens – und für den Anfang eines neuen. Die Asche in den Gottesdiensten stammt von den Palmzweigen des letzten Jahres. Die Palmzweige, die den Weg Jesu nach Jerusalem geebnet haben – wo er seinen Tod finden sollte. Einen gewaltsamen Tod nach einem Leben voller Liebe für die Anderen. Was für ein himmelschreiender Widerspruch. Das Kreuz ist den Christinnen und Christen seit damals geblieben. Als Zeichen für einen Widerspruch. Als Zeichen für einen Neuanfang. Was soll enden in Deinem Leben an Aschermittwoch? Welchen Widerspruch willst Du beginnen? Asche auf mein Haupt. Nicht für meine Fehler. Sondern für meinen Anfang.“