Impuls zum 14. Sonntag im Jahreskreis 2023

von Gemeindereferentin Marita Kremper

Am Mönchsteich zwischen Lütjensee und Trittau. Foto: Marita Kremper

Evangelium: Matthäus 11,25-30

25 In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast.

26 Ja, Vater, so hat es dir gefallen.

27 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.

28 Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.

29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.

30 Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

 

Impuls

Wir leben in einer Zeit, die nicht nur hektisch und schnelllebig ist. Die Bedrohung durch das sich weltweit verändernde Klima, den Krieg Russlands in der Ukraine, die Inflation, das Auseinanderdriften der Gesellschaft, die Nachwirkungen der Pandemie, den rauer werdenden Umgang im Miteinander und vieles, vieles mehr lässt Menschen nicht zur Ruhe kommen. Emotionen wie Ärger, Wut, Angst, Neid, Eifersucht und Groll auf den Nachbarn, den Partner, die Kollegin, die Eltern, die Lehrer oder die Kinder sind bestimmend für das tägliche Beziehungsgeschehen. Der gute Ton geht vielfach verloren. In den sozialen Medien geteilt, nimmt dieses Geschehen dann Fahrt auf, viele andere können sich anhängen und bestätigen meine Einstellungen. So manifestieren sich negative Haltungen. Menschen, die man vorher überhaupt nicht kannte, sind plötzlich Gleichgesinnte oder sogar Freunde.

All das wirkt sich auch auf den Umgang mit sich selbst aus. Bin ich mir selbst noch wohlgesonnen? Oder was ärgert mich gerade an mir? Finde ich noch zu einem wohlmeinenden Umgang mit mir und anderen?

Wie geht es Ihnen? Was beunruhigt Sie? Was macht Ihnen Sorgen oder lässt Sie des Nachts schlecht schlafen? Manche Menschen können selbst im Urlaub nur schwer entspannen, weil die Themen oder der Druck so bedrängend sind. Yoga und Entspannungskurse haben Hochkonjunktur, Psychotherapeuten haben lange Wartelisten. Wenn dann auch noch die finanzielle Situation erdrückend und der Alltag kaum zu ertragen ist, geraten Menschen in eine Sackgasse, die sich auf die Gesundheit auswirkt und ihnen sogar die Kraft nimmt, sich zu entspannen. Aus der Angst, dass alles nur noch schlimmer wird, finden manche keinen Ausweg mehr.

Wie groß ist also die Sehnsucht nach Ruhe und Entlastung! Und dann kommt da einer der sagt: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“

Diese Zusage gilt nicht nur für damals vor 2000 Jahren. Jesu Geist wirkt auch heute. Ich lade Sie ein, mit diesen Worten in den nächsten Tagen etwas Zeit zu verbringen. Gönnen Sie sich eine Pause, einen ruhigen Ort, an dem Sie sich gern aufhalten, vielleicht in der Natur, im Wald oder an einem See, im ruhigen Zimmer mit einer Kerze. Nehmen Sie sich Zeit, sich selbst zuzuschauen, völlig wertfrei. Nur einfach wahrnehmen, wie Sie da sind. Es darf so sein. Und dann lesen Sie mehrmals diese Schriftstelle und lassen die Worte auf sich wirken. Was klingt in Ihnen an, was klingt nach? Wo spüren Sie eine Einladung, die gut tut? Lassen Sie sich Zeit für das Nachklingen. Spüren Sie, wo in welchem Bereich Ihres Körpers die Worte Jesu nachwirken. Nehmen Sie das einfach nur wahr und lassen Sie es sich ausbreiten.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Zeit und eine gute Erfahrung!

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