von Gemeindereferentin Sarah Schulte
Evangelium Mt. 5,13-16
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden.
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus.
So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Salzmenschen werden!
In der ökumenischen Kinderbibelwoche, die diese Woche in Ratzeburg stattgefunden hat, haben über 90 Kinder zusammen mit der Agentin Cleverus versucht, dem Geheimnis der Salzmenschen auf die Spur zu kommen.
Der Begriff Salzmenschen ist abgeleitet von den Worten Jesu, der sagt: „Ihr seid das Salz der Erde. (…) Ihr seid das Licht der Welt“.
Dieses Thema ist ein guter Grund, sich auch als ganze Gemeinde über dieses Salz und Licht Gedanken zu machen.
Wir wissen vom Salz: es ist eine Würze, macht Essen genießbar. Gelangt es in eine Wunde, brennt es heftig, es schmerzt, aber es desinfiziert auch. Salz konserviert und schützt vor Fäulnis und dem Verderben. Lebensmittel wurden und werden bis heute noch mit Salz haltbar gemacht. Wo Salz angewandt wird, löst es sich auf, durchsalzt den Teig, die Suppe- und wird nur so wirksam.
So wird das Salz zum Bild für ein spannendes Leben: Salzmenschen machen das Leben interessant, würzen Begegnungen. Die richtige Dosis ist wichtig. Fade oder eklig versalzen – beides macht keinen Spaß, bedeutet Langeweile oder Ekel und Abscheu.
Gehört zum Wesen des Salzes, dass es immer eine Minderheit sein wird?
Zumindest in der Suppe und im Teig ist das so!
Kann man eine Kirche auch versalzen? Zu allem sein Salz dazutun, vielleicht sogar zu viel? Es ist wichtig zu sehen, wo das christliche Salz nötig ist und wo nicht, damit die zentralen Themen Auferstehung und Gnade sowie Gerechtigkeit angemessen zur Sprache kommen.
Salz ist nötig zum Leben.
Licht gibt Orientierung, beleuchtet den Weg, die Straße. Bringt Licht ins Dunkel. Das Licht des Leuchtturms schützt vor Klippen und Tiefen, weist den Weg in den Hafen. Licht erstrahlt in unendlichen Farben: ist schön, dekorativ. Manchmal ist Licht warm, manchmal kalt. Licht kann blenden oder dunkle Machenschaften ans Licht bringen. Licht besteht aus Wellen, ist keine eigene Substanz und wird erst bemerkt, wenn es zum Beispiel auf Gegenstände trifft. Licht bricht sich in der Wolke und wird zum Regenbogen.
Licht und Salz haben eigene Eigenschaften und Bedeutungen. Beides brauchen wir, das Licht und das Salz.
In der Bergpredigt erfahren wir aber noch mehr! Jesus sagt: „Ihr seid das Salz der Erde. (…) Ihr seid das Licht der Welt“.
Was für eine großartige Zusage! Ihr Jünger, ihr Christen, ihr Menschen: Ihr seid Licht und Salz, voller Wirksamkeit und Ausstrahlung. Kraft, die Gott euch gegeben hat. Euer Dasein, euer Tun bewirkt etwas. Auch wenn ihr das Gefühl haben solltet: was bringt es, wenn man an Gott glaubt, sich für ihn engagiert? Jesu Zusage und Versprechen bleiben – unabhängig von unseren konkreten persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen.
Und das Wichtigste: die Salzkraft und die Leuchtwirkung stiftet Gott. Er ist die Quelle – nicht die Menschen.
Ich wünsche uns allen, dass wir unsere Salz- und Lichtwirkung entdecken und verschwenderisch weitergeben.