Impuls zum 11. Sonntag im Jahreskreis 2023

von Gemeindereferentin Sarah Schulte

Cristiano Ronaldo. Foto: Pixabay

Evangelium: Matthäus 9,36 – 10,8

In jener Zeit,

9,36 als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.

37 Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.

38 Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!

10,1 Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.

2 Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes,

3 Philíppus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus,

4 Simon Kananäus und Judas Iskáriot, der ihn ausgeliefert hat.

5 Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samaríter,

6 sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel!

7 Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe!

8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

 

Impuls

Liebe Gemeinden!

Ich erinnere mich gerne an Alessandros erste Fürbitte innerhalb der Erstkommunionvorbereitung. Alessandro ist Fan von Ronaldo und bat darum, dass er doch wieder der König des Fußballs werde.

Wie Alessandro sind unfassbar viele Menschen Fan von einem Fußballverein. Sie feiern mit, sie fiebern mit, und manchmal fühlt es sich sogar vor dem Fernseher so an, als würden die Fußballfans gerade selbst auf dem Feld stehen und mitspielen.

Erfolge werden gefeiert. Verliert die Mannschaft nur noch, suchen sich manche Fans einen neuen Verein, den sie anfeuern können. In der Krise durchzuhalten, fällt sogar manchen „Ultra Fans“ schwer.

Ich bin Fan von Jesus und seiner Botschaft. Ich bin dem „Verein“ Kirche beigetreten und habe beschlossen, nicht nur ein aktives Mitglied zu werden, sondern für die Kirche zu arbeiten.

Zurzeit stecken wir, als Kirche, in einer großen Krise. Auch mir fällt es oft schwer, die Krise – vor allem den Machtmissbrauch an Ehrenamtlichen und pastoralen Laienmitarbeitern – auszuhalten und durchzustehen. Oft ringe ich mit mir, ob ich mein „Fantrikot“ vom „Verein“ anbehalten soll. Ich fühle mich oft machtlos.

Die heutige Bibelstelle ermutigt mich wieder ein Stückchen durchzuhalten. Dort können wir lesen, wie Jesus seine Freunde in die Welt aussendet, um vom Reich Gottes zu erzählen.

Matthäus zählt alle zwölf Apostel mit ihrem Namen auf. Es sind hebräische, griechische und römische Namen. An den Namen, den Berufen und auch ihrem Charakter können wir ablesen, wie unterschiedlich die Jüngerinnen und Jünger waren. Die zwölf Apostel machen den Anschein, kein Dreamteam zu sein. Sie sind ziemlich unterschiedlich: Befreiungskämpfer neben Kollaborateuren, Skeptiker, Schöngeister, starke Kerle, die gern mal schwächeln, sogar Freunde, die zu Feinden werden. Jesus hat sich eine ganz schöne Chaostruppe zusammengestellt. Ein bunter Haufen. Von allem etwas dabei. Keiner war perfekt, frei von Schuld, und konnte alles.

Jesus sieht mehr in ihnen und traut ihnen etwas zu. Er sendet sie an die äußeren Enden der Erde, damit sie vom Reich Gottes erzählen. Vom Geist erfüllt, erzählen die Apostel den Menschen, was sie von Jesus gelernt haben, wie er von seinem Vater gesprochen hat und wie die Botschaft von der Liebe das Miteinander verwandeln kann. Das war damals vor rund 2000 Jahren!

Weil das „Team Jesus“ diesen Auftrag ernstgenommen hat, ist das Christentum heute mit 2,1 Milliarden Gläubigen die größte Religionsgemeinschaft weltweit. Welche Wirkung! Es kommt auf jeden Einzelnen an. Auch auf Dich! Diese Aufgabe, die Jesus damals den Jüngern aufgetragen hat, ist heute auch unsere Aufgabe als getaufte Menschen. Jesus kann jede und jeden von uns gebrauchen, damit wir Licht und Liebe in die Welt bringen. Das kann uns auch heute ermutigen, im „Verein“ Kirche zu wirken und dem Auftrag „Geht und verkündet!“ nachzufolgen. Wir, als „Chaostruppe“ im „Verein“ Kirche können was bewirken. Jeder auf seine Art und Weise! Jede/r einzelne zählt! Gott braucht uns, braucht Dich und mich. Nehmen wir den Auftrag Jesu ernst und lass wir uns nicht entmutigen!

<< zurück zu Ansverus-News 2023-24