Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gab es so wenige Katholiken in Trittau und Umgebung, dass die heiligen Messen in Wohnzimmern von Gläubigen abgehalten wurden. Dazu fuhr der zuständige Pfarrer aus Bad Oldesloe mit dem Fahrrad nach Trittau. Nach dem Krieg wurde der Zuzug katholischer Christen so groß, dass es zum Bau einer eigenen kleinen Kirche kam, die zu großen Teilen in Eigenarbeit errichtet wurde. Am ersten Weihnachtstag des Jahres 1954 fand der erste katholische Gottesdienst in der St. Marien-Kirche in der Lütjenseer Straße statt.
Am 1. Juli 1966 wurde eine eigenständige katholische Pfarrei in Trittau gegründet. Die Gemeinde wuchs weiter, und so wurde die Kirche in der Lütjenseer Straße bald zu klein. Da wegen der Grundstücksgröße ein Anbau nicht möglich war, wurde ein Grundstück in der Hebbelstraße im Süden Trittaus erworben. Am 20. Oktober 1971 erfolgte der erste Spatenstich auf dem neuen Gelände. Schon 15 Monate später – am 20. Januar 1973 – wurde der neue Gebäudekomplex mit Kirche, Gemeindehaus und Pfarrhaus unter einem Dach von Weihbischof Johannes von Rudloff geweiht.
Spätestens seit den 1980er Jahren wurde in ganz Deutschland ein langsamer, aber stetiger Prozess der Säkularisierung deutlich, der bis heute anhält. Er ist gekennzeichnet von sinkenden Mitgliederzahlen, abnehmenden finanziellen Mitteln und einem sich verschärfenden Mangel an Geistlichen und pastoralen Mitarbeiter/innen. Auch Trittau ist von dieser Entwicklung betroffen: So verlor die Trittauer Pfarrei am 1. Januar 2006 ihre Selbständigkeit. Die Gemeinde gehörte fortan gemeinsam mit den Gemeinden in Glinde und Reinbek zur neuen Pfarrei Seliger Niels Stensen.
Im Zuge der Entwicklung sogenannter „Pastoraler Räume“ im Erzbistum Hamburg folgte am 10. Juni 2018 eine weitere Fusion: Die Trittauer Gemeinde wurde Teil der Großpfarrei St. Ansverus, geleitet von Pfarrer Christoph Scieszka. Sie umfasste bei Gründung sechs Gemeinden mit acht Kirchen (in Ahrensburg, Großhansdorf, Bargteheide, Bad Oldesloe, Reinfeld, Ratzeburg, Mölln und Trittau) sowie als „Orte kirchlichen Lebens“ u.a. das Kloster Nütschau in Travenbrück, das Kinder- und Jugendhaus St. Josef in Bad Oldesloe sowie das Don Bosco-Haus in Mölln.
Vor dem Hintergrund des weiter fortschreitenden Säkularisierungsprozesses findet seit 2021 eine Vermögens- und Immobilienreform im Erzbistum Hamburg statt, die bis 2030 abgeschlossen sein soll. In diesem Kontext beschloss der Kirchenvorstand des Pfarrei St. Ansverus, den Immobilienbestand der Pfarrei drastisch zu reduzieren. Nach der Genehmigung dieses Immobilienkonzepts durch Erzbischof Stefan Heße im Juni 2024 schreitet dessen Umsetzung zügig voran: Neben den Kirchen in Reinfeld, Großhansdorf und Bargteheide wurde auch die Kirche Maria – Braut des Heiligen Geistes in Trittau am 9. Juni 2025 dauerhaft geschlossen.
Doch die Schließung der Kirche – so schmerzhaft sie für viele Gemeindemitglieder auch sein mag – bedeutet nicht das Aus für die Gemeinde: Seit Mitte Juni 2025 finden alle Gottesdienste und Veranstaltungen in der evangelischen Martin-Luther-Kirche in der Kirchenstraße 13 in Trittau statt. Dazu laden wir herzlich ein!