Kaplan Gábor Kant hat seinen Dienst in der Pfarrei St. Ansverus begonnen – Christine Portugall hat mit ihm gesprochen
Macht Euch keine Sorgen. Denn die Freude am Herrn ist Eure Stärke. „Das ist mein Primizspruch“, so Kaplan Kant, „und diese Zeilen aus dem Buch Nehemia (Neh 8,10) werden mich begleiten, auch hier in der Pfarrei Sankt Ansverus, wenn ich Erfahrungen sammeln und Erlebtes teilen darf.“
Ende Januar ist Kaplan Kant in das Pfarrhaus in Bad Oldesloe eingezogen – und die vielfältigen Erfahrungen, die er in seinem bisherigen Leben gemacht hat, bringt er mit: In Cottbus geboren, arbeitete er zunächst als Augenoptiker. Nach einigen Jahren holte er im Spätberufenen-Seminar Norbertinum in Magdeburg das humanistische Abitur nach – als Voraussetzung für sein Theologiestudium in Erfurt und Rom
1997 verliess er die Uni als Diplom-Theologe. Aber irgendwie hatte er dann doch Angst vor dem Schritt, Priester zu werden. Stattdessen entschloss er sich, in der Wirtschaft zu arbeiten: Sein Weg führte ihn nach Hamburg, wo er – nach einer weiteren Ausbildung – 18 Jahre lang als Berater für die Firma MLP tätig war. „Ich hatte ein tolles Büro in der Hamburger Innenstadt, die Arbeit hat mir großen Spaß gemacht“, so Kaplan Kant. Trotzdem: Der Wunsch, Priester zu werden, war weiterhin lebendig. Freunde bestärkten ihn in seinem Entschluss. 2012 wandte sich der damals 49 jährige an das Erzbistum Hamburg – und wurde als Priesteramtskandidat angenommen.
Es folgten Praktika in der ehemaligen Zisterzienserabtei St. Marien im Bistum Münster sowie in der Pfarrei St. Ansgar in Hamburg-Niendorf. 2015 wurde Gábor Kant dann von Erzbischof Stefan Heße zum Diakon geweiht. Es folgte ein Diakonatsjahr in Neubrandenburg. Wichtig waren ihm dabei vor allem die Hospiz- und Flüchtlingsarbeit sowie die Krankenseelsorge.
Gemeinsam mit Thorsten Weber wurde Gábor Kant dann 2016 im St. Marien-Dom in Hamburg zum Priester geweiht. Die erste Stelle als Kaplan führte ihn in die Pfarrei St. Vicelin in Neumünster – und nun gibt es den Wechsel zu einer weiteren St. Vicelin-Gemeinde, der in Bad Oldesloe. „Ich freue mich darauf, die Menschen hier kennen zu lernen“, so Kaplan Kant. „Ich bin gerne Menschen-Fischer! Der priesterliche Dienst hat mich den Menschen nahe gebracht – das wünsche ich mir natürlich auch für die Arbeit hier in der Pfarrei Sankt Ansverus.“
Als sein Fundament bezeichnet Kaplan Kant auch seinen Freundeskreis. „Ich liebe es, wenn Menschen zu Freunden werden – mitunter lade ich mich auch mal selber ein und schaue beim Kochen zu“, so der Neu-Oldesloer. „Wie schön ist es doch, wenn man zusammen isst, ein gutes Glas Wein trinkt und dann aus vollem Herzen sagen kann: Wie schön, dass ihr da seid!“